Plädoyer für mehr Wellness und Wohlbefinden
„Life is not merely to be alive, but to be well.“
–
Marcus Valerius Martial
In modernen Physiotherapie-Praxen gehen Physiotherapie und Wellness-Angebote Hand in Hand.
Doch worin liegt überhaupt der Unterschied zwischen einer Wellness-Massage und einer physiotherapeutischen Behandlung?
Der Wellnessbegriff ist ein Anglizismus, der mit ‚Wohlbefinden‘ übersetzt werden kann und gilt als modernes Konzept für ganzheitliche Gesundheit. Der Sozialmediziner Halbert L. Dunn entwickelte 1959 aus den Begriffen ‚wellbeing‘ und ‚fitness‘ den Begriff Wellness und startete damit in den USA die uns heute bekannte Wellnessbewegung.
Für uns ist der moderne Wellness-Begriff sehr weit gefasst. Wir finden ihn in Schwimmbädern, Hotels und in Werbeanzeigen für Nahrungsmittel, aber eben auch in Physiotherapie-Praxen.
In der Regel sind damit Massagen und Wärmebehandlungen gemeint, die nicht auf ein bestimmtes Krankheitsbild ausgerichtet sind, sondern das Wohlbefinden der Person steigern soll.
Im Gegensatz zur physiotherapeutischen Behandlung, die immer aufgrund einer ärztlichen Diagnose stattfindet und zu einem Heilungsprozess beiträgt.
Wellnessangebote können diese Heilungsprozesse unterstützen, aber vor allem auch präventiv gegen stressbedingte Erkrankungen und Verletzungen schützen.
Während die physiotherapeutische Behandlung als notwendig betrachtet wird, scheint Wellness immer als optional und Luxus zu gelten.
Wir plädieren dafür, dass Wellness mehr als nur Luxus ist. In einer 2015 durchgeführten Studie zum Saunagebrauch in der Prävention konnte gezeigt werden, dass regelmäßige Saunagänge gegen grippale Infekte und Herz-Kreislauf Erkrankungen abhärten können. Außerdem sind sie effektiv in der Stressprophylaxe und bei Stoffwechselerkrankungen wie dem Diabetes Typ 2.1
„Wahre Lebenskunst bedeutet, eine Pause zu machen, bevor dir jemand sagt:
Du solltest eine Pause machen!“
Stress gilt in unserer modernen Arbeitswelt als eine der Hauptursachen für Krankheiten. Bluthochdruck, Herz-Kreislauf Erkrankungen, Depressionen, Rückenschmerzen, Magengeschwüre, chronische Kopfschmerzen und Burnout-Syndrom können alle durch chronische Stressbelastung ausgelöst werden. Wenn wir also von Wellness sprechen und dazu aufrufen mehr Ruhe und Wohlbefinden zu fördern, dann versuchen wir auch direkt gegen diese Krankheiten anzukämpfen. Wellness sollte nicht nur Luxus sein, sondern für den stressgeplagten Menschen als effektives Mittel gelten, Stress zu managen und auf einem Niveau zu halten, welches Gesundheit und Fitness nicht negativ beeinflusst.
Die wöchentlichen 20 Minuten auf der Massageliege, in der Sauna oder unter der Rotlichtlampe können einen entscheidenen Unterschied für deine Gesundheit machen. Deshalb sind es auch keine sinnlosen Ausgaben für Luxus, sondern Investitionen in deine Gesundheit und Zukunft.
1 Brenke R: Das Potenzial der Sauna im Rahmen der Prävention – eine Übersicht neuerer Erkenntnisse. Forsch Komplementmed 2015;22:320-325. doi: 10.1159/000441402